Verfahrensbeschreibung:
Generell werden bei Relining-Verfahren neue, statisch selbstragende Rohrsysteme mit kleinerem Rohrdurchmesser und Ringraum in das Altrohr eingebracht. Diese bestehen in der Regel aus PE-HD, PP-HM oder GFK. Aufgrund der Materialeigenschaften hat sich in den vergangenen Jahren PP-HM weitestgehend durchgesetzt. In der Regel erfolgt eine Querschnittsreduzierung um mindestens eine Nennweite. Je nach Nennweite und Größe des zu verfüllenden Ringspaltes können Anschlusskanäle grabenlos angebunden werden.
Einzelrohrlining: Beim klassischen Relining mit Einzelrohren erfolgt der Einbau einzelner Rohrsegmente, welche in einem Schacht oder einer Grube zu einem Rohrstrang zusammengefügt werden. Je nach Randbedingungen erfolgt der Vortrieb der Einzelrohre mittels Windentechnik oder einem modifizierten Schubstempel mit Abstützplatte, welcher extra für das Verfahren entwickelt wurde.
Rohrstranglining: Längere Streckenabschnitte, beispielsweise mehrere Hundert Meter, können bei gradlinigem Streckenverlauf als Rohrstrang am Stück mittels RBS-Windentechnik eingezogen werden. Hierzu werden Rohrstangen, vorrangig aus PP-HM, mittels Heizelementstumpfschweißung zu einem Langrohrstrang verbunden und dann in das zu sanierende Altrohr eingezogen. Die durch das Stumpfschweißverfahren entstandenen Schweißwülste werden mit einem Schälgerät entfernt.
Abb.: BE Relining Einzelrohr ohne Ringraum im TIP-Verfahren.
Verfahren mit Ringraum:
Bei den Verfahren mit Ringraum erfolgt eine maßgebliche Querschnittsreduzierung um eine oder auch mehrere Nennweiten. Der Bereich zwischen Liner und Altrohr wird mit einem Dämmer verfüllt. Aufgrund des „Spielraumes“ zwischen Lineraussen- und Altrohrinnendurchmesser eignet sich das Verfahren neben Kreisprofilen auch zur Sanierung von Ei- und Sonderprofilen. Der Lichte Restquerschnitt des Altrohres gibt die maximale Größe des Neurohres vor. Alternativ dazu kann jedoch mit einer Aufweitstufe (Kalibrier- oder Führungshülse) Platz für das Neurohr durch Verdrängung geschaffen werden (siehe dann Kaliberberstlining-Verfahren). Je nach Größe des entstandenen Ringraumes ist die materialgleiche, grabenlose Anbindung von Zuläufen möglich.
Abb.: Relining/ Kaliberbersten mit Neurohr und verfülltem Ringraum
Verfahren ohne Ringraum:
Bei den Verfahren ohne Ringraum erfolgt nur eine geringfügige Querschnittsreduzierung. Es entsteht ein minimaler Ringspalt, welcher nicht verfüllt werden muss. Die grabenlose Anbindung von Zuläufen ist generell ab DN 250 (200) Altrohrgröße möglich. Um ein Verkannten während des Rohreinbaus zu vermeiden, wird hier immer eine Kalibrier bzw. Führungshülse vorgeschaltet. Aufgrund der fortgeschrittenen Einbautechnik ist diese als TIP-Verfahren bekannte Sanierungsmethode mittlerweile eine wirtschaftlich attraktive Alternative zum Schlauchlining-Verfahren. Weitere Informationen zum Thema „Einzelrohrlining ohne Ringraum“ erhalten Sie in der Rubrik TIP-Verfahren.
Abb.: TIP-Verfahren mit Ringspalt, welcher nicht verfüllt werden braucht.
Bei beiden Verfahren kommen werkseitig hergestellte, zugelassene und gütegesicherte Neurohre mit Fremdüberwachungszeugnis aus PP-HM zum Einsatz. Je nach statischen Erfordernissen können Relining- oder Vortriebsrohre mit einer Ringsteifigkeit bis 64000 N/m² eingesetzt werden.
Abgrenzung Relining/ Kaliberbersten/ TIP-Verfahren
Relining: Einschub, Einzug von kleiner dimensionierten Neurohren mit Ringraum, welcher verfüllt wird. Durchgängigkeit im Altrohr muss sichergestellt sein (Versätze z. B. sollten gefräst werden, Lichter Restquerschnitt des Altrohres gibt das mögliche Aussenmaß des Neurohres vor.
Kaliberbersten: Einschub, Einzug von kleiner dimensionierten Neurohren mit Ringraum und zusätzlich vorgeschalteter, konischer Aufweithülse (Verdrängungskörper), welche bestehende Versätze, Deformationen aufweitet und Platz für das neue Rohr schafft. Der Ringraum wird nach Möglichkeit verdämmt.
TIP-Verfahren: Einschub, Einzug von kleiner dimensionierten Neurohren mit minimalem Ringspalt und zusätzlich vorgeschalteter, konischer Aufweithülse (Verdrängungskörper), welche bestehende Versätze, Deformationen aufweitet und Platz für das neue Rohr schafft. Das neue Rohr lieg eng am Altrohr an. Der Ringspalt braucht nicht verdämmt werden (siehe auch Merblatt RSV M 2.2).
Maschinentechnik:
RBS hält für die vorgenannten Verfahren und Verfahrensvarianten die passende Maschinentechnik für Sie vor.
Verfahrensvarianten:
Die maximal möglichen Einbaulängen schwanken je nach Variante Einzelrohr/ Rohrstrang bzw. mit oder ohne Ringraum. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Bereich Planungsunterlagen/ Beratung.
Einsatzbereiche:
Vorteile Relining:
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